Intervalltraining

Intervalltraining – Dein Turbo für das Tennistraining

zuletzt geändert am 24. Juli 2025

Tie‑Break, 5:5, Puls 180 bpm - Du stehst an der Grundlinie, Hände schwitzend am Griff, es riecht nach frischem Sand. Noch zwei Punkte bis zum Match – jetzt entscheidet sich, ob Deine Beine nachgeben oder durchziehen. Genau hier kommt Intervalltraining ins Spiel. Richtig umgesetzt, liefert es Dir die explosiven Sprints für jeden Stopp‑&‑Go‑Ball und die Ausdauer, um nach drei Stunden Rally‑Schlacht immer noch präzise die Linien zu treffen.

In diesem Guide erfährst Du, warum Intervalltraining im modernen Tennistraining unverzichtbar ist, welche Drills wirklich wirken und wie Du Dein Programm periodisierst, ohne in die Übertrainings‑Falle zu tappen. 

Warum Intervalltraining dein Spiel verändert

Intervalltraining stimuliert sowohl das anaerob-alaktazide (ATP-PC) System für Kurzzeitsprints als auch das aerobe System für die Erholungsphasen. Während der 10–30-sekündigen Maximalbelastung leert der Körper seine Phosphokreatin-Speicher und trainiert die Fast-Twitch-Fasern, die für explosive Antritte und Aufschläge verantwortlich sind. In den aktiven Pausen sorgt der anhaltend hohe Sauerstoffbedarf für eine vermehrte Mitochondrien-Dichte, eine dichtere Kapillarisierung der Muskulatur und eine nach oben verschobene Laktatschwelle.

Das Ergebnis: Du beschleunigst schneller, hältst Dein Schlagtempo länger konstant und bleibst im Tie-Break mental und körperlich frisch. 

Physiologische Hausaufgaben

VO₂max & Laktatschwelle

Ein höheres VO₂max bedeutet mehr Sauerstoff pro Minute – Dein Motor läuft kühler. Studien mit Tennisspielern, die sechs Wochen HIIT absolvierten, berichten von bis zu 10 % VO₂max‑Zuwachs und reduzierter Laktatakkumulation.

Übersetzung aufs Match: Du atmest ruhiger im dritten Satz, entscheidest Punkte aktiver. 

Schnellkraft & ATP‑PC‑System

Jeder Serve erreicht für Millisekunden bis zu 4 × Körpergewicht an Energiefluss. Intervalltraining mit 10‑Sekunden‑Sprints aktiviert das ATP‑PC‑System, das genau diese Spitzenleistung stellt. Empfohlen: 6 × 40 Meter Sprints mit 1:6 Belastungs‑Pause‑Ratio. 

Drills on Court – so sieht’s praktisch aus

Auf dem Platz profitierst Du, wenn Intervall‑Drills Matchsituationen möglichst realistisch nachstellen. Die folgenden drei Klassiker decken Beschleunigung, Reaktionsfähigkeit und Dauerbelastung ab. 

Klassiker: 30/30 Linien‑Shuttle
  • Belastung: 30 Sekunden maximaler Shuttle (Grundlinie ↔ Netz) 
  • Pause: 30 Sekunden lockeres Traben oder Sidesteps zurück zur Grundlinie 
  • Sätze: 2 × 6 Wiederholungen 
  • Ziel: Explosives Antreten & Richtungswechsel bei > 85 % HFmax 
  • Coaching‑Cues: Brust bleibt vorne, tiefer Körperschwerpunkt beim Wenden; atme bewusst in der Pause, um die Herzfrequenz aktiv zu senken
Tempo‑Stopper‑Drill
  • Setup: Ballmaschine feuert 5 Bälle in zufällige Zonen, Spieler reagiert & stoppt den Ball möglichst früh
  • Belastung: ~12 Sekunden pro Serie 
  • Pause: 20 Sekunden lockere Split‑Steps am Netz 
  • Sätze: 3 × 8 Serien 
  • Benefit: Verbessert Reactive Strength & Racket‑Acceleration für Konterbälle
  • Tipp: Variiere Flugbahn (Topspin / Slice), um den neuromuskulären Stimulus hoch zu halten
Return‑Rally Gauntlet
  • Ablauf: 4 explosive Returns auf Kick‑Serves → 15 Sekunden Pause → sofort 4 Grundlinienrallys 
  • Zielpuls: > 90 % HFmax während der Rally‑Phase 
  • Sätze: 4 komplette Zyklen 
  • Trainingsziel: Übergang von hoher statischer Spannung (Return) zu langer, dynamischer Rally ohne Qualitätseinbruch 
  • Variation: Erhöhe nach 2 Wochen auf 5 Returns/5 Rallys oder reduziere Pausenzeit, um die anaerobe Kapazität weiter auszureizen. 

Off-Court HIIT-Varianten

Off-Court-Sessions sind ideal, um Herz-Kreislauf-Reize gezielt zu dosieren, ohne Gelenke durch ständiges Abstoppen auf dem Platz zu belasten. Wähle pro Woche ein bis zwei der folgenden Formate und erhöhe Intensität oder Volumen alle zwei Wochen um maximal 10 %. 

Laufband „Tennis Tabata“
  • Protokoll: 20 Sekunden Sprint bei 18–20 km/h → 10 Sekunden Pause (Stillstand) – 8 Runden = 4 Minuten
  • Zielpuls: 95–100 % HFmax in jeder Belastungsphase
  • Vorteile: Schneller Phosphokreatin-Turnover, perfektes Stop-and-Go-Training ohne Schläger
  • Progression: Tempo alle 2 Wochen um 0,5 km/h steigern oder eine zweite Serie nach 5 Minuten Joggen einschieben
Fahrradergometer 4 × 4
  • Protokoll: 4 Minuten bei 90–95 % HFmax → 3 min „Cruise“ bei 60 % HFmax. 4 Runden = 28 Minuten
  • Wissenschaft: Norwegisches Intervallmodell, bringt +6–10 % VO₂max in 6 Wochen
  • Tennis-Transfer: Mehr Ausdauer in endlosen Rallys & kürzere Erholungszeit zwischen Punkten
  • Coaching-Cue: Halte Kadenz > 90 rpm, damit Kniegelenke geschont und Wattwerte konstant bleiben
Rope-Skipping Kombi
  • Protokoll: 60 Sekunden Double-Unders → 30 Sekunden Pause. 10 Runden = 15 Minuten 
  • Fokus: Fußgelenks-Elastizität, Waden-Power, Koordination bei hoher Herzfrequenz
  • Variation: Ersetze jede dritte Runde durch Criss-Cross oder High Knees, um den neuromuskulären Stimulus hoch zu halten
  • Progression: Pausen auf 20 Sekunden verkürzen oder Double-Unders auf 75 Sekunden erhöhen, sobald Gesamt-RPE < 7/10 sinkt

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Periodisierung & Regeneration

Pre-Season Build-Up (8–10 Wochen)
  • Ziel: Konditionsbasis legen & spezifische HIIT-Toleranz aufbauen
  • Umfang: 3 HIIT-Sessions/Woche (2 Court, 1 Off-Court)
  • Progression: Jede 3. Woche Deload (-40 % Volumen), anschließend Intensität um 5 % erhöhen
In-Season Mikrozyklen (Wettkampfphase)
  • Ziel: Form erhalten, Frische maximieren
  • Struktur: 
    • Match-Woche: 1 Mikro-HIIT (≤ 8 min) 48 h vor erstem Spiel
    • Turnierfreie Woche: 2 reguläre HIITs, kombiniert mit Technik- und Kraftblöcken
  • Monitoring: RPE ≤ 7 am Vortag des Matches, HRV nicht < −10 % zur 7-Tage-Baseline
Taper & Peak (letzte 7 Tage vor Hauptturnier)
  • Volumen: -50 %, Intensität beibehalten
  • Beispiel: 4 × 4 Bike am Montag, 6 × 20 Sekunden Sprint-Ladders am Mittwoch, Rest aktive Mobilisation
Off-Season (3–4 Wochen)
  • Content: Cross-Training (Schwimmen, MTB) + 1 lockere HIIT-Unit/Woche für Basis-Erhalt
  • Benefit: Gelenke entlasten, mentale Frische tanken

FAQ: Intervalltraining im Tennis

Wie plane ich eine Deload-Woche im Intervalltraining?

Reduziere in einer Deload-Woche das Gesamt­volumen um etwa 40 %, behalte aber kurze Mikro-HIITs (≤ 8 Minuten) bei. Nutze die freie Kapazität für Mobility-Übungen, technischen Feinschliff und Schlafoptimierung (≥ 8 Stunden). So regeneriert Dein Nervensystem, ohne dass Du den Trainingsrhythmus verlierst und Du profitierst maximal von der Superkompensation.  

Wie lange sollte die Taper-Phase vor einem Turnier dauern?

Bewährt hat sich ein 7-tägiger Taper: Volumen um 50 % senken, Intensität hochlassen. Drei Tage vor dem ersten Match nur noch Mikro-HIIT (z. B. 4 × 20 Sekunden Sprints), die letzten zwei Tage für Technik, Mobilisation und Aktivierung reservieren. So bleiben Muskeltonus und Explosivität erhalten, während Energiespeicher und HRV sich erholen.  

Welche Regenerationstools unterstützen HIIT-Adaptionen am besten?

Kombiniere 8 Minuten Eisbad (Entzündungs­hemmung), 2 × 5 Minuten Foam-Rolling (Durchblutung) und 20 Minuten lockeres Auslaufen bei 60 % HFmax. Studien zeigen: Dieses Trio senkt DOMS um bis zu 27 % und beschleunigt die Glykogen­resynthese, sodass Du spätestens nach 48 Stunden wieder voll belastbar bist.  

Wann warnt mich meine HRV vor Übertraining?

Fällt Deine Herzraten­variabilität an drei aufeinander­folgenden Tagen um mehr als 20 % unter Deinen 7-Tage-Median, plane eine Erholungs­einheit (Yoga, Mobility) oder einen kompletten Rest-Day ein. So vermeidest Du hormonelle Dysbalancen (Cortisol ↑, Testosteron ↓) und langfristige Leistungs­einbußen. 

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